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Wellness-Wochenende im Spa Resort Styria

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Wellness-Wochenende im Spa Resort Styria

Für Leute, die in der Nähe von Wien ein Wochenende ausspannen wollen, ist Bad Waltersdorf ein guter Tipp. Wir haben uns hier für das Spa Resort Styria entschieden, ein 4-Stern-Superior-Wellnesshotel, das bis Jahresbeginn zur Falkensteiner-Gruppe gehörte und nun unter neuem Management weitergeführt wird. Mit dem Auto erreicht man es von der Wiener Innenstadt je nach Verkehr auf der Südautobahn in etwa 1,5 Stunden.

Eines vorweg: Anfang November – zur besten Wellness-Zeit – hatten wir das Resort trotz vergleichsweiser milder Außentemperaturen natürlich nicht für uns allein. Bereits bei der Ankunft am Freitagabend bereitete uns der volle Parkplatz mit vielen Wiener Kennzeichen auf ein relativ gut besuchtes Hotel vor. Das machte sich vor allem im gut besuchten Sauna-Bereich und im dicht belegten Relax-Raum bemerkbar. Alles in allem wurde es aber ein tolles, sehr entspannendes Genuss-Wochenende. Unser Resümee:  

# Entspannungsfaktor

Punkto Wellness-Angebot erfüllt das Spa Resort Styria alle Wünsche. Neben einem großen beheizten Thermalwasser-Innen- und Außenpool (samt Sprudelsitzbänken) mit 35 Grad Wassertemperatur und einem Outdoor-Sportbecken mit 27 Grad, gibt’s einen Süßwasser-Whirlpool mit 36 Grad und einen Kaltwasserkanal mit erfrischenden 18 Grad im Saunagarten. Ebendort finden sich auch eine Erdsauna (95 Grad), in der diverse Spezialaufgüsse (Creme-, Bier- oder auch Grapefruit-Aufguss) angeboten werden, sowie eine Finnische Sauna (80 Grad). Im Nacktbereich hat man zudem die Wahl zwischen einer Kräutersauna (60 Grad), einem Aromadampfbad (45 Grad) und einer Infrarotkabine. Ein Fitnessstudio und eine Solarium gehören ebenso zum Angebot wie ein Spa-Bereich, in dem gegen Extragebühr diverse Treatments buchbar sind, sowie ein 18-Loch-Golfplatz direkt beim Resort.

In den diversen Ruheräumen gibt es selbst bei Vollbelegung ausreichend viele Liegestühle. Uns hat allerdings der Relax-Bereich im ersten Stock des Hallenbades ausnahmsweise besser gefallen als der Entspannungsraum im Nacktbereich. 1., weil die Liegestühle hier bequemer und auf mehrere Liegewinkel einstellbar sind. Und 2., weil man durch die erhöhte Lage eine bessere Aussicht auf die Umgebung hat.

Was den Entspannungsfaktor ungemein erhöht, ist übrigens der Umstand, dass es sich beim Spa Resort Styria um ein Adults-Only-Hotel handelt. Deshalb ist es selbst im Indoor-Bade-Bereich angenehm ruhig.   

# Kulinarik

Über die Verpflegung im Rahmen der Halbpension kann man wirklich nicht meckern. Das Frühstücksbuffet spielt mit einer Station, an der das Personal individuelle Omelette- bzw. Ham-&-Eggs-Wünsche erfüllt, zwei Do-it-yourself-Saftpressen (mit entsprechendem Obst- und Gemüseangebot), gegrillten Würstchen, kaltem Aufschnitt, Käseplatte, Aufstrichen, Müslivariationen, Mehlspeisen, zwei großen Nespresso-Maschinen und einer Selbstbedienungssektbar alle Stückerln, die man sich in einem Betrieb dieser Qualität erwarten darf.

Am Abend wählt man am Tisch aus fünf Haupt- und zwei Nachspeisen jeweils eine aus. Salat, Suppe, Vorspeise und den Käse zum Abschluss des Dinners holt man sich vom Selbstbedienungsbuffet. Und die Qualität ist wirklich hervorragend. Als wir in Bad Waltersdorf waren gab es als Vorspeise etwa Bauernente mit Erdäpfelknödel, Rotkraut und Bratapfel. Bei den Hauptspeisen haben wir uns am ersten Abend für Krustlbraten vom Spanferkelrücken mit gesurtem Backerl, Schilcherkraut, Tomaten-Lauchgemüse und Serviettenknödel bzw. für gebratenes Forellenfilet auf Grapefruit-Risotto, Broccoli und Spargel-Paprikagemüse und am zweiten Abend für Backhendl mit Erdäpfel-Vogerl-Salat bzw. knusprige Schweinripperl entschieden. Zum Dessert gab’s unter anderem Slibowitz-Nockerl, Topfenknöderl mit Mohn oder Walnussauflauf. Wein-Fans dürfte auch die große nationale Weinauswahl überzeugen.

Untertags hat man im Badebistro noch die Möglichkeit, Bier, Wein, Cocktails oder Kaffee zu trinken sowie Snacks wie Flammkuchen, Sacherwürstel oder Pulled Pork und Mehlspeisen zu essen. Das kostet aber natürlich extra.

# Wellness mit Hund

Während Kinder im Spa Resort Styria nicht erlaubt sind, ist die Anreise mit Hund gestattet. Das ist in anderen Hotels zwar auch möglich, ein derart gutes Service wie hier haben wir bis dato allerdings noch nicht erlebt. So ist beim Check-in im Badezimmer bereits ein Futternapf vorbereitet. Und auf dem Schreibtisch liegen eine Dose Hundefutter, ein Leckerli sowie Gackerlsackerl als Willkommensgruß. Während unseres Aufenthalts machen die Putzfrauen zwar einen Bogen um unser Zimmer samt „Wachhund“ – hätten wir an der Rezeption aber bekannt gegeben, wann wir mit Murphy Gassi gehen, hätte sich auch die Reinigung einrichten lassen. Für das „Hundepaket“ zahlt man pro Nacht nur 15 Euro extra.

# Mitten im Grünen

Was Murphy außerdem besonders gefiel, war die Lage des Hotels mitten im Grünen. Etwas außerhalb von Bad Waltersdorf liegt es unweit eines Waldes an einem Hang – weshalb man aus dem Wellness-Bereich, aus dem Restaurant sowie von der Panoramaterrasse einen tollen Ausblick auf den Erholungsort genießt. Unser Hund schätzte allerdings wohl eher die großflächigen Austrittsmöglichkeiten rund um das Spa Resort. Spaziergänger und Radfahrer finden hier relativ verkehrsberuhigte Landstraßen und Wanderwege vor.

# Abendgestaltung

Wie in den meisten Wellnesshotels gibt es auch hier eine Hotelbar, in der abends Cocktails gemixt werden. Sehr viele verschiedene Cocktails übrigens. Von der Panoramaterrasse genießt man im Sommer wohl einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Da wir aber Anfang November hier waren, konnten wir im Finstern nur die fernen Lichter des abendlichen Bad Waltersdorf ausnehmen. Hat uns aber nicht weiter gestört, denn im Lounge-Bereich der Bar kann man sich kostenlos diverse Brettspiele wie Schach, Mühle oder „Mensch ärgere dich nicht“ ausborgen, während man Getränke bestellt. An Samstagen gibt es zudem Live-Musik und die Möglichkeit, eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen.

Die Idee ist zwar nicht einzigartig, was bei den Gästen des Spa Styria Resorts aber trotzdem gut ankam (auch bei uns), sind die Verkaufs- und Verkostungsmöglichkeiten, die einem hier am Abend – zumindest an den Wochenenden – geboten werden. So steht am Freitag zum Beispiel ein örtlicher Landwirt mit seinem gesamten Sortiment in der Lobby und verkauft diverse Säfte, Öle und Whiskey. Am Samstag wird dagegen zur Weinverkostung gebeten. In unserem Fall war das lokale Weingut Pichler zu Gast, dessen Weine auch im Hotel bestellt werden können, und das im Nachbarort einen beliebten Heurigen betreibt. Sämtliche Weine des wirklich großen Sortiments können kostenlos verkostet werden, ein Kaufzwang besteht nicht. Sollte man sich aber doch entscheiden, was nach Hause mitzunehmen, dann kann man bargeldlos zu Ab-Hof-Preisen einkaufen. Abgerechnet wird dann über die Hotelrechnung und die Bestellung kann bei der Abreise von der Rezeption mitgenommen werden.

# Abschied auf Raten

Sehr gut fanden wir (vor allem Murphy) die Möglichkeit des Late-Check-outs. Um 15 Euro pro Person kann man ab Abreisetag (sofern das Zimmer nicht sofort wieder benötigt wird) bis 18 Uhr verlängern und in dieser Zeit auch den Wellnessbereich weiter nutzen. Letzteres wäre wohl auch ohne Late-Check-out möglich, mit Hund wäre das aber schwierig bis unmöglich.

# Kein Lob ohne Raunzerei

Ein paar kleine Kritikpunkte haben wir aber doch. Der erste betrifft den ersten Abschnitt des FKK-Bereichs – der ist nur durch eine große Glasfront vom restlichen Badebereich getrennt – aber durch keinerlei Blickschutz. Weshalb man in diesem Abschnitt auf dem Weg ins Dampfbad die Hüllen vor den anderen Badegästen fallen lassen darf. Der Rest des FKK-Bereichs ist dann aber durch einen Erdwall abgetrennt (und „nur“ von der Restaurantterrasse einsehbar).

Der zweite Minuspunkt betrifft die Zimmer. Die sind zwar bequem und bieten mit Balkon, Minibar, Couch und Sat-TV alle Annehmlichkeiten. Die Toiletten sind aber gewöhnungsbedürftig. Wobei nicht die Sanitärbereiche per se gemeint sind, sondern die Innenarchitektur. Ein großes Panoramafenster zwischen Zimmer und Bad sorgt nämlich dafür, dass der Schlafbereich hell erleuchtet ist, wenn in der Nacht jemand die Toilette aufsucht und dort das Licht aufdreht. Oder man geht aus Rücksicht auf den Partner in der Nacht eben im Stockfinsteren aufs Klo.