Wir machen eine Woche Urlaub in Österreich. Unsere Tour durch die Steiermark führt uns von Graz an die Südsteirische Weinstraße, weiter nach Schladming und schließlich zu einem Romantikdate im Steirereck am Pogusch. Für unsere erste Station in der steirischen Landeshauptstadt bleiben uns nicht ganz 24 Stunden. Wir kommen am frühen Samstagnachmittag an und brechen Sonntagmittag wieder auf. Genug Zeit, um ein paar wirklich coole Dinge zu erleben. Hier unsere Tipps.
# Ausblicke
Unser erster Weg führt uns zum „Kastner & Öhler“-Kaufhaus (Sackstraße 7-13) mitten im Grazer Zentrum. Aber nicht weil wir shoppen wollen, sondern weil sich auf der Dachterrasse das Cafe Freiblick befindet. In der stylishen Rooftop-Bar lässt es sich mit einem Glas Prosecco zu Lounge-Musik optimal ins Wochenende starten. Dabei genießt man den 360-Grad-Rundblick über die Stadt. Wer darauf keine Lust hat, kann auf dem Skywalk aber auch einfach für Selfies mit dem Grazer Uhrturm im Hintergrund posieren.
Letzterer ist unser nächstes Ziel. Um das nur 28 Meter hohe Grazer Wahrzeichen mit den fünf Meter großen Zifferblättern und den vergoldeten Zeigern zu erreichen, könnte man die 260 Stufen bis zum Uhrturm erklimmen. Alternativen wären die Standseilbahn an der Westseite des Schlossbergs, mit der der Weg bloß vier Minuten dauert oder der Schlossberglift. Wir wählen den goldenen Mittelweg zwischen Treppenmarathon und Couchpotato – und nehmen den mittelsteilen Spazierweg auf den Gipfel des 123 Meter hohen Schlossbergs.
Der Aufstieg zum Uhrturm zahlt sich jedenfalls aus. Von hier genießt man einen fantastischen Ausblick auf die Stadt. Auf den Hauptplatz vor dem Rathaus, auf das als „friendly alien“ bekannte Kunsthaus und auf die Mur.
Noch ein paar Meter weiter den Berg rauf in Richtung Kasemattenbühne und Glockenturm gibt es weitere Möglichkeiten, um den Blick über die Dächer der Stadt schweifen zu lassen. Etwa im rustikalen Gösser-Biergarten. Oder im hippen Haubenrestaurant Aiola Upstairs, dessen Glasfronten auf Knopfdruck lautlos im Boden verschwinden. Wir genießen erst ein kühles Blondes im einen und dann zwei etwas überteuerte Achtl (zusammen 9,40€) im anderen.
Im Gösser-Biergarten auf dem Schlossberg… lässt es sich aushalten 😉 Die Glasfronten des Aiola Upstairs verschwinden auf Knopfdruck
# Abwärts
Das mit Abstand Coolste am Schlossberg ist aber die neue Schlossberg-Rutsche. Mit 175 Metern Länge und 64 Metern Höhe ist die im November 2019 eröffnete „Graz Slide“ angeblich die größte Underground-Rutsche der Welt (davor hielt die Rutsche auf dem Kärntner Pyramidenkogel den Europa-Rekord). Mit rund 25 km/h flitzt man etwa 40 Sekunden vom Einstieg unterm Uhrturm bis zum Fuß des Schlossbergs. Der Preis von 5 Euro zahlt sich definitiv aus. Während des Slides herrschte während unseres Aufenthalts Covid-bedingt noch Maskenpflicht.
Vorbereitung auf die Graz Slide Julia kurz vor dem Start In Rekordzeit im Ziel
# Abendessen
Fürs Dinner haben wir uns das Restaurant Artis in der Schmiedgasse 18-20. In dem kleinen Lokal bestellt man nicht a la Carte, sondern entscheidet sich für das 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Gang-Menü. Was dann auf den Tisch kommt, ist eine Überraschung. Haubenkoch Philipp Dyczek klärt im Vorfeld zwar etwaige Unverträglichkeiten mit den Gästen ab, lässt sich sonst aber nicht in die Karten schauen. Uns hat’s jedenfalls Spaß gemacht – zumal Dyczeks Fusionsküche unglaublich kreativ ist. Als Gruß aus der Küche serviert er zum Beispiel gegrillte Wassermelone, zur Vorspeise Zanderfilet mit Apfel und als Hauptgang geschmorte Oberrippe vom Weiderind mit BBQ-Karotte. Zum Dessert hatten wir Variationen von der Erdbeere mit Dinkel-Crumble. Herr-lich!
Zanderfilet mit Apfel Oberrippe vom Weidernd mit BBQ-Karotte
# Party!!
Wer spätabends in Graz noch feiern gehen will, hat etwa am Citypeach (R2, Murradweg – der Stadt-Pfirsich ist beabsichtigt) Gelegenheit dazu. In der Pop-up-Bar am Mur-Ufer, die uns ans Wiener Flex erinnert, legen DJs Technobeats auf. Zudem gibt’s Cocktails, Bier und Spritzer. Wer in Corona-Zeiten Wert auf Mindestabstände legt, dürfte sich hier allerdings nicht ganz so wohl fühlen. Denn auf der Tanzfläche und vor der Bar hätte definitiv kein Babyelefant mehr Platz. Wahrscheinlich nicht einmal eine Babykatze.
Wir haben uns das Gewusel erspart und wären gern auf ein Abschludsgetränk auf die Murinsel gegangen. Die nachts in Neonfarben beleuchtete Stahlplattform mitten im Fluss war jedoch leider geschlossen. Auch kein Problem. In der Grazer Innenstadt gibt’s jede Menge nette Pubs und Bars.
# Frühstück
Bobo-Frühstück wie wir es lieben serviert man in Graz etwa im hippen Kunsthauscafe – direkt neben dem avantgardistischen Kunsthaus, fünf Gehminuten vom Hauptplatz entfernt. Je nach Tageszeit gibt es hier eine Breakfast- sowie eine Lunch- und Dinnerkarte. Frühstücken kann man täglich von 9 bis 16 Uhr. Und zwar so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Diverse Ei-Gerichte, Burger, Quesadilla, Shakshuka, Pancakes, French-Toast sowie wunderschön anzusehende Kuchen und hausgemachte Smoothies. Wir entscheiden uns (wie meistens) für Eggs Benedict mit Feldspinat und Schinken (9€), ein weiches Ei im Glas (2,40€) und ein PurPur-Brot mit Butter und Avocado (4,90€). Für Frühstück-Fans auf jeden Fall eine Empfehlung!
Das Kunsthauscafe ist bei Studenten beliebt Auch die Cakes schauen super aus
Unser Resümee: Graz ist cool und sieht uns sicher wieder!
Weitere Eindrücke